Verleihung des 1. Mittelfränkischen Selbsthilfepreises

Festakt zur Verleihung des 1. Mittelfränkischen Selbsthilfepreises an die Initiativgruppe Gliedmaßenamputierter Rummelsberg

Im Rahmen eines Festaktes am 7. November 2019 im Bürger Saal der Kerscherstiftung im Klinikum Nürnberg Nord wurde die Selbsthilfegruppe „Initiativgruppe Gliedmaßenamputierter Rummelsberg“ mit dem 1. Mittelfränkische Selbsthilfepreis ausgezeichnet.

Gefördert von der Bürgerstiftung Kerscher und in Kooperation mit KISS Mittelfranken und einer unabhängigen Jury von Vertretern aus Politik, Wissenschaft und des öffentlichen Lebens wurde die „Initiativgruppe“ für den ehrenamtlichen Einsatz von Menschen in Selbsthilfegruppen, hier speziell das Peer Counseling – Peers im Krankenhaus, als Preisträger ausgewählt; neben den Selbsthilfegruppen „Dicke Freunde“ – für Menschen mit Adipositas und „Komm mit ins Boot“ – der Onko-Rudersportgruppe Victoria.

Die Bürgerstiftung Kerscher will damit „ganz im Sinne des Stifters auch die Selbsthilfe als einen wichtigen Bereich des bürgerschaftlichen Engagements fördern!, so Stefan Müller, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Er freute sich über die gelungene Kooperation mit KISS.

Auch Schirmherr Armin Kroder, Bezirkstagspräsident Regierungsbezirks Mittelfranken, war von der Vielfalt der Selbsthilfe in „seinem“ Regierungsbezirk begeistert. Soll damit doch die Anerkennung der Leistungen und des Stellenwertes von gemeinschaftlicher Selbsthilfe in der Öffentlichkeit gefördert werden.

Herr Prof. Dr. med. Ascherl betonte in seiner Laudatio auf die „Rummelsberger“ die Notwendigkeit von Selbsthilfegruppen mit den Worten:“ Wir brauchen die Dynamik und den Rat der Selbsthilfegruppen, um Themen zu lösen, die schwer sind!“

Unter begeistertem Applaus des mit rund 120 Teilnehmenden aus der Selbsthilfe, der Politik und Fachöffentlichkeit voll besetzten Festsaals nahm die Peer-Gruppe um die Peers Egid Simon, Gerhard Albrecht, Gerlinde Schramm und Erich Hübner den 1. Mittelfränkischen Selbsthilfepreis der Bürgerstiftung Kerscher entgegen und bedankte sich bei allen Unterstützern für diese hohe Auszeichnung.

Gruppenfahrt zur Selbsthilfegruppe nach Würzburg

Gruppenfahrt ig-ampu zur Selbsthilfegruppe nach Würzburg mit Besuch des Prothesenmuseums Würzburg und Gruppenaustausch mit der SHG Kulmbach.

Am Samstag, den 19.10.2019 machten sich die „Unentwegten“ der Initiativgruppe auf, die Selbsthilfegruppe für Gliedmaßenamputierte Menschen in Würzburg zu besuchen.

Mit 9 Personen in 3 Fahrzeugen war das erste Ziel das Second Hand-Prothesenmuseum in Würzburg. Hier war auch vereinbarter Treffpunkt mit den Würzburgern und den Kulmbachern um den Frank Herold, sodass wir zusammen exklusive Museumsführung genießen durften.

Die Würzburger Prothesensammlung  zeigt sehr umfangreich die Fortschritte der Prothetik von den Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis heute.

Allerdings gab es auch vorher schon Prothetik im weitesten Sinne. Z. B. die älteste bekannte Prothese, die sogenannte „Kairozehe“, wurde an einer 2600- bis 3000-Jahre alten Mumie gefunden. Etwas bekannter dürfte die eiserne Hand des Götz von Berlichingen sein, der auch im Raum Würzburg sein Unwesen trieb. Ja, ja, die Würzburger…!

Mit seinen Vätern der Orthopädie Johann Georg Heine und dessen Neffen Bernhard Heine, gilt Würzburg als die Wiege der modernen Orthopädie. Die Würzburger Sammlung „Second Hand“ zeigt Ausstellungsstücke von Rollstühlen, Gehhilfen und Stöcken, von Modularbeine der neueren Zeit bis hin zu Beinprothesen, Armprothesen, Orthesen, Korssetten, orthopädischen Leisten, Schuhen und Kniegelenken.

Neben der Prothesensammlung wird in einem weiteren Bereich die Selbsterfahrung ermöglicht, denn körperliche Behinderungen können jederzeit jeden treffen. Hier werden körperliche Beeinträchtigungen und Sehstörungen mit Hilfe der Selbsterfahrung erlebbar! Wie sieht das aus?
Eine Face-App zeigt den Besuchern, wie ihre Gesichter in 50 Jahren aussehen werden. Das kann jeder Besucher selbst ausprobieren. Aber nicht erschrecken!
Mittels des Alterssimulationsanzugs „AgeMan“ wird ermöglicht, eine Vielzahl von Alterungsprozessen zu erleben. Langsames Gehen, gebeugte Körperhaltung, schwieriges Aufstehen. Man lernt z. B., dass langsames Gehen nicht mit langsamem Denken gleichzusetzen ist!  Also ausprobieren: was bringt die Zukunft, wenn sich der menschliche Körper mit zunehmendem Alter verändert?
Und dann natürlich die andere Sicht! Z. B. eines Rollstuhlfahrers. Welche Schwierigkeiten erwarten ihn in der Öffentlichkeit? – Auf dem Schulweg? In der U-Bahn? Mit einer VirtualReality(VR)-Brille wird eine 360-Grad-Seherfahrung erlebbar. Das muss man gesehen haben – teilweise ein Horror!

Gezeigt wird auch ein Exoskelett. Mit Exoskeletten konzentriert sich die Forschung, neben der Behandlung von Einschränkungen wie Querschnittlähmung, vor allem auf die Verbesserung der Lebensqualität!
Die fortschreitende Entwicklung der Exoskelett-Technik ermöglicht es heute aber auch, tragbare, roboterhafte Systeme anderweitig nutzbar zu machen. Zur Entlastung bei schweren Hebearbeiten, für sitzende Tätigkeiten, selbst im schrittreichen Alltag japanischer Polizisten finden sich heute servogesteuerte Gehapparate zur Entlastung.

Insgesamt belegt die Würzburger Prothesensammlung die enormen Entwicklungsschritte der Prothetik, bietet im Erfahrungsbereich die Möglichkeit, mögliche Veränderungen im Zeitraffer vorwegzunehmen und Schwierigkeiten und Hindernisse des Alltagslebens zu simulieren. Dies fördert das Verständnis für körperliche Behinderungen und die Toleranz gegenüber den Mitmenschen. Eine tolle Sammlung!

Anschließend hatte Cornelia Sachs von der Leitung der Würzburger Selbsthilfegruppe eine gemütliche Einkehr in den Würzburger Hofbräu Keller organisiert. Trotz sonnigen Oktoberwetters konnten wir allerdings den lauschigen Biergarten mit schattenspendenden Bäumen nicht  nutzen, die einmalige Atmosphäre der urgemütlichen Gasträume entschädigte umfassend dafür.
Je nach Gusto tranken wir „unter einem guten Stern“ frisch gezapftes Würzburger Hofbräu oder einen Schoppen Frankenwein, z. B. vom Würzburger Pfaffenberg. Dazu gab es typisch fränkische Spezialitäten wie gebratene Ente, Zwiebelbraten oder geräucherte Bratwurst.
Selbstverständlich wurde das gemeinsame Essen und Trinken auch genutzt, die neu gewonnenen Bekanntschaften zu vertiefen. Das gemütliche Beisammensein hat uns gezeigt, dass die Cornelia Sachs mit ihrer kleinen aber feinen Selbsthilfegruppe einen guten Job macht und der Herr Herold mit seiner Truppe ebenfalls „gut unterwegs“ ist. Respekt!

Und so neigte sich der Tag viel zu schnell dem geplanten Abfahrtstermin zu; der Organisatorin Cornelia wurde noch einmal Dank ausgesprochen und dann nahmen wir freundschaftlich von Allen Abschied.

Ab ging`s auf die A3 Richtung Heimat!
Erst mal raus aus der Stadt, dann Autobahnkreuz Biebelried – vorbei an Ausfahrt Kitzingen – an Ausfahrt Wiesentheid – an Ausfahrt Geiselwind/Ebrach, dann …. halt ! Ausfahrt Schlüsselfeld/ Ebrach, da war doch noch was? Gibt`s da nicht einen Baumwipfelpfad? Doch, nämlich den Baumwipfelpfad im Steigerwald, dem zweitgrößten Laubwaldgebiet Bayerns!  „Los, den gönnen wir uns noch!“, forderten alle.
Also nichts wie runter von der Autobahn, weiter nach Ebrach und ab zum Baumwipfelpfad Steigerwald!

Natürlich mussten vom Parkplatz bis zum eigentlichen Pfad ein paar hundert Meter bewältigt werden und bis zum eigentlichen 1.150 m langen Holzsteg war es dann auch noch ein Stück zu gehen.  Aber dann: ein gänzlich aus heimischen Hölzern bestehender Holzsteg schlängelte sich durch alle Etagen des Waldes, gipfelte in einem 42 m hohen Aussichtsturm und belohnte für die Mühen mit einer tollen Aussicht über den Wipfeln der Bäume – es eröffnet sich eine optisch völlig neue Perspektive. Das muss man gesehen haben!

Selbstverständlich haben es alle geschafft, Aussicht und Bewegung genossen und sich bei einem Abschieds-Käffchen über das überraschende kleine Abenteuer gefreut.

Also: macht euch auf! Denn schließlich sind Steg und Turm rollstuhlgerecht ausgebaut und somit auch für uns „Hinkebeine“ begehbar und die Entfernung von ca. 1,5 km muss eigentlich drin sein. Oder?

Das war also unsere Gruppenfahrt mit den Kulmbachern zur Würzburger Selbsthilfegruppe. Super organisiert von Cornelia, die Kulmbacher mit dazu gepackt und alle nahmen die Gelegenheit wahr, andere Selbsthilfegruppen und deren Mitglieder kennen zu lernen und auch voneinander zu lernen. Also: von einer umfangreichen Vernetzung Gleichgesinnter können wir alle nur profitieren. Logisch, oder!

Besuch bei der SHG „Standbein“

Besuch bei der SHG „Standbein“ für Arm- und Beinamputierte Kulmbach+Bayreuth mit Erfahrungsaustausch am 05.10.2019.

 Zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch für Arm- und Beinamputierte haben sie 7 Mitglieder der Roadrunner ausgemacht und sich am 05.10.2019 in Kulmbach mit der Selbsthilfegruppe Standbein getroffen. 

Sie haben uns mit einem tollen Rahmenprogramm überrascht. Mit dem Plassenburg-Express ging es zur Plassenburg. Auf der Burg fand eine Hohenzollenführung statt. Bei der Führung mussten zwei Stockwerke überwunden werden (breite Steinwendeltreppe). Die übrige Führung in den jeweiligen Stockwerken war barrierefrei. Besichtigungsmöglichkeit des weltbekannten Zinnfigurenmuseums und des Heimatmuseums zum  (beide barrierefrei). Beim gemeinsamen Kaffee haben wir uns im Burgkaffee wieder getroffen und sind dann mit dem Express zurück gefahren zum EKU-Platz. Wer noch Lust hatte, konnte noch einen Rundgang durch die Altstadt von Kulmbach machen, bevor es zum Abendessen ging.

Beim anschließenden Erfahrungsaustausch mit dem vorbereiteten Schwerpunktthema „Deine positiven und negativen Erfahrungen bei der Beantragung von Prothesen und Hilfsmitteln“, haben sich die Mitglieder von Amberg und Kulmbach wieder alle getroffen. Hierzu gab es, wie zu erwarten, viele interessante und auch hitzige Diskussionsbeiträge. Leider überwiegten die negativen Erfahrungen deutlich auf allen Seiten.

Dank an Frank Herold von der SHG Standbein für die hervorragende Organisation und Zusammenstellung des Rahmenprogramms und an Manfred Kick für die Vorbereitung des Diskussionsthemas.

Es war ein interessanter, spannender und kurzweiliger Besuch der Roadrunner bei unseren Freunden in Kulmbach.

Ig-ampu Sommerfest Rummelsberg

!Servus Hinkebein!“ – „Schön Euch zu sehen!“ – „Freut mich, Dich zu sehen!“ – „Schön, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt!“ – so oder so ähnlich klangen die Begrüßungen der Ankommenden untereinander, als am Freitag, den 06. Sept. 2019 im Rektor-Nicol-Haus in Rummelsberg die 63 Teilnehmer/innen zum ig-ampu-Sommerfest zusammen kamen.

Egid Simon begrüßte gewohnt souverän alle Anwesenden. Zunächst besonders die 4 neue SHG-Mitglieder, danach die Vertreter der befreundeten Selbsthilfegruppen Roadrunner Amberg und Flamingoes Regensburg und auch den Peter Tanner aus der Selbsthilfe Bayreuth.

Natürlich waren auch die Orthopädietechniken Marx/Rieger aus Regensburg, Riedel & Pfeufer aus Nürnberg und unser Uwe Wehner von der OrthoTechnik aus Rummelsberg vertreten, die uns immer besonders willkommen sind. Ihrerseits erfahren wir regelmäßig Unterstützung, u. a. bei den Besuchen der OTWorld-Messe in Leipzig und in der Peer-Arbeit im Klinikum Nürnberg Süd.

Sehr beliebt und gut angenommen auch dieses Jahr wieder unser „Kaffeekränzchen“ am Nachmittag, mit frisch gebrühtem Kaffee und leckeren selbst gebackenen Kuchen. An dieser Stelle ein kleiner Aufruf zu persönlichem Engagement: hier sind alle eingeladen, sich künftig mit eigenen Kreationen zu beteiligen!

Selbstverständlich wurde auch wieder ein Vortrag organisiert: eingeladen dazu waren Frau Laura Bierbaum, Disease-Managerin bei Fa. Orthopädie Forum Ebermannstadt, und Herr Jürgen Becker, Orthopädietechniker Meister ebenda. Beide erläuterten die Grundstrukturen ihres Unternehmens, Ihre Aufgaben sowie die derzeit wesentlichsten Projekte, die neuen Cover-Systeme und die Schmerzprävention mittels Vibration im Schaft. Ein sehr interessanter Vortrag, beides sehr wichtige Themen für uns Amputierte und Prothesenträger. Hinsichtlich solch bionischer Prothesen mit Sensoren wird übrigens auch an mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen, z. B. der Universität Belgrad, der ETH Zürich mit dem Institut für Robotik und Intelligente Systeme aber auch am Lausanner Start-up Sensar, geforscht. Ziele dieser Projekte sind, mit Hilfe von sensorischen Rückmeldungen im Nervensystem, Phantomschmerzen zu verhindern und/oder, über die Prothesenwahrnehmung, eine verbesserte Ganganpassung zu erreichen. Auf die Fertigstellung dieser Projekte kann man sehr gespannt sein!

Begleitet wurde dies alles auch dieses Jahr wieder durch eine hervorragende „Sterneküche“ von Gabi und Johannes, die seit Mittag in der Küche mit Vorbereitungen und Kochen beschäftigt waren, – da waren Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Champignon zu schnippeln, Dressing anzurühren und die Salate zuzubereiten, Fleisch zu portionieren, zu klopfen, anzubraten und die Soße zuzubereiten. Wie die „Heinzelmännchen“ haben sie heimlich, still und leise gezaubert.
Das Ergebnis war ein hervorragendes Essen, bestehend aus Schweinelendchen mit Spätzle und Champignonsoße sowie gemischtem Salat. Alles in hervorragender Qualität und köstlich zubereitet – super!; perfekt abgerundet durch eine breite Getränkeauswahl, gesponsored von unserem Gerhard (vielen Dank an dieser Stelle an Uschi und Gerhard Albrecht).

Natürlich fand sich für alle ausreichend Gelegenheit für individuelle Gespräche und gesellschaftlichen Austausch, für viele Erzählungen über Alltag und Urlaub, über Tipps und Tricks im Umgang mit der Prothese und Hilfsmitteln.
Jeder kann so von jedem lernen, sich gegenseitig Hilfe geben und nicht zuletzt auch herzliche Anteilnahme am persönlichen Schicksal erfahren. Das ist Selbsthilfe in Reinform!

Viele fleißige Helfer haben auch mit angepackt, als es um Auf- und Abbau der Bestuhlung ging, die Gedecke aufgetragen werden mussten für Kaffee und Kuchen, der Kaffee zubereitet und natürlich alles wieder abgeräumt, gespült, getrocknet, aufgeräumt, die Küche gesäubert und die Räumlichkeiten besenrein verlassen werden mussten.

Ein Dank an alle Helfer – habt ihr super gemacht! War Dank euch wieder ein tolles Sommerfest!

Kritik, Anregungen und Wünsche sind den Organisatoren natürlich willkommen; wenn es euch gefallen hat, dürft ihr uns aber auch gerne mal loben!

Feiern mit/bei Freunden – das Roadrunner-Sommerfest in der Angfeld-Hütte

Am Samstag den 17. August 2019 feierten die „Roadrunner“, die Selbsthilfegruppe für amputierte Menschen aus Amberg, ihr Sommerfest 2019.

Dieses fand traditionell in der „Angfeld-Hütte“ statt. Die Selbstversorgerhütte des Deutscher Alpenverein DAV der Sektion Sulzbach-Rosenberg liegt auf ca. 500 m NN in der Fränkischen Alb und zählt zur Kategorie der Mittelgebirgshütten.

Idyllisch, in schattigem Mischwald oberhalb des Weilers Angfeld Nähe Illschwang gelegen, bot die Hütte ideale Gegebenheiten für dieses Event.

Innen komplette Küche mit Kühlmöglichkeiten, Gastraum, Toiletten und Schlafsaal, außen schattige Freiterrasse mit rustikaler Bestuhlung. Und das Ganze annähernd barrierefrei bzw. barrierearm!

Als befreundete und verbundene Selbsthilfegruppe für Amputierte Menschen waren wir von der ig-ampu aus Rummelsberg der Einladung, am Hüttenfest teilzunehmen, natürlich gerne gefolgt.

Bei selbst gebackenen Kuchen und einem sagenhaft leckeren Spanferkel mit vielen Beilagen und Salaten fanden die 10 IG-ampu-Vertreter freundliche Aufnahme im Kreise der Roadrunner. Man kennt und schätzt sich halt!

Auch der Wettergott spielte mit und bescherte einen milden und überwiegend trockenen Samstag bis spät in der Nacht hinein. Ideal für lustiges Beisammensein, individuelle Gespräche, partnerschaftlichen Austausch – über alle „kulturellen“ Grenzen hinweg! 

Wieder Mal eine gelungene Veranstaltung der „Roadrunner“. Unser Dank gilt allen Organisatoren und Helfern.

Um die hohe Qualität dieses Sommerfestes zu toppen bzw. auch nur annähernd zu erreichen, werden wir „Rummelsberger“ uns am 06.09.2019 zum Sommerfest im Rektor-Nicol-Haus in Rummelsberg sehr anstrengen müssen!

Walking Treff

Am Freitag 2. August trafen sich wie jeden Freitag Abend um 18.00 Uhr
mehrere Läufer zum Walken am ehemaligen Trimmpfad am Ortsende vom
Altdorf Richtung Unterrieden.

Bei schönem Wetter wurden je nach Leistungsfähigkeit verschiedene Runden
gedreht. Diesmal war sogar Zeit ein paar Fotos zu schießen.

Walking Treff 2019

Orthopädie Forum „Prothetika“

ORTHOPÄDIE FORUM „PROTHETIKA“ – Stumpfschmerzen – am 06. Juli 2019 auf Burg Feuerstein, Ebermannstadt

Gutes Leben mit Prothese
Start einer Veranstaltungsreihe für ein gutes Leben mit Prothese

Zu diesem Thema startete „PROTHETIKA“, die Spezialisten für Prothesenversorgung aus dem Hause ORTHOPÄDIE FORUM, in Ebermannstadt eine Veranstaltungsreihe für ein gutes Leben mit Prothese.

Die Initiativgruppe Gliedmaßanamputierter e.V. Rummelsberg war mit Egid, Gerhard, Gerlinde, Isabella, Werner und Astrid Geer und Erich vertreten.

Thema der Auftaktveranstaltung war der Stumpfschmerz. Dargestellt wurden die verschiedenen Ursachen des Stumpfschmerzes und neueste Behandlungsmöglichkeiten.

In die Schmerzthematik führte Herr Prof. Dr. med. Horst Hirschfelder ein. Danach unterscheidet man grundsätzlich neuronale Schmerzsensationen am Stumpf, die Stumpfschmerzen, von den sog. Phantomschmerzen.

Auf Grundlage des kortikalen Homunkulus-Modells (bestimmte Zellgruppen in der Großhirnrinde) können den jeweiligen Gliedmaßen bestimmte Gehirnregionen zugewiesen werden und erlauben die Wahrnehmung eines Schmerzreizes aus einer bestimmten Gliedmaße.

In Forschungen konnte nachgewiesen werden, dass nach erfolgter Amputation die fehlende Gliedmaße nicht mehr angesteuert werden kann, was benachbarte Hirnregionen dazu veranlasst, die vor der Amputation vorhandenen Hirnaktivitäten bzw. Schmerzreize und neuronale Aktionen zu übernehmen.

Auf diese Erkenntnisse setzt die Spiegeltherapie zur Bekämpfung von Amputations- und Phantomschmerzen. Die Konzentration auf die gesunde Gliedmaße (sofern vorhanden) verankert in den benachbarten Homunkulus-Hirnregion neue, schmerzfreie Gefühle. Es wird eine rudimentär vollständige Gliedmaße vorgetäuscht.
Autsch! Tut gar nicht mehr weh!

Schmerzbekämpfung im Rahmen einer Innovativen Orthopädietechnik hat sich das ORTHOPÄDIE FORUM vorgenommen. Das Unternehmen arbeitet an einer Schmerzprävention mittels Vibration im Prothesenschaft bzw. am Stumpf! Wie Orthopädietechnik Meister David Birkmann erklärte, soll mit Hilfe von Sensoren (Sensorplatte unterhalb Prothesenfuss) die Information der Bodenberührung an den Stumpf übertragen werden und so, zumindest rudimentär, eine vollständige Gliedmaße vorgetäuscht werden. Die zugehörige Gehirnregion (Homunkulus) wird aktiviert, der gespeicherte Phantomschmerz von den neuen Reizen einer gesunden Gließmaße „überschrieben“. Schmerz ade!
Klingt zwar vielversprechend – aber die Praxis muss es zeigen!

Phythotherapeutische Möglichkeiten bei neuropathischen Schmerzen erörterte Apotheker Christian Redmann von der Stadtapotheke Ebermannstadt.
Sein Tipp: vor dem Einsatz von verschreibungspflichtigen Schmerzmedikamenten mit teils gravierenden Nebenwirkungen lieber zunächst erprobte Hausmittel oder Medikamente auf pflanzlicher Basis  ausprobieren. Dies können traditionelle Hausmittel, Tees oder auch Kräuter/-mischungen sein.
Fragen Sie hierzu aber immer Ihren Arzt oder Apotheker!

Und dann gibt es da noch die EMS: Elektrische Muskel-Stimulation
Infolge von Gliedmaßenamputation werden die gesunden Rest-Gliedmaßen verstärkt belastet. Körperliche Fitness bzw. ein ganzheitlicher Muskelaufbau hilft dabei, die körperliche Beeinträchtigung teilweise auszugleichen. Der Fitness-Ökonom und Personaltrainer Johannes Stauber aus Ebermannstadt empfiehlt hier die neue Methode des EMS, der Elektrischen Muskel Stimulation.
Elektrische Reizströme sollen hierbei ohne körperliche Anstrengung die jeweils schwache Muskulatur stimulieren und zum Wachstum anregen – bei einem Aufwand von nur ca. 20 Min. pro Woche im Fitnessstudio.
Dies ist allerdings keine Kassenleistung – aber: wenn`s hilft!?

Im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion, hervorragend moderiert von Desease-Managerin Frau Laura Bierbaum, wurden Fragen aus dem Teilnehmerkreis bereichsübergreifend sehr kompetent erörtert und diskutiert.

Und schließlich ging es dann ab zum Grillplatz!
Bei Grillwürsten mit Kartoffel- und Nudelsalat, Bier und alkoholfreien Getränken bot sich auch die Gelegenheit, die Menschen, die „PROTHETIKA“ und das Haus ORTHOPÄDIE FORUM eigentlich ausmachen, noch etwas persönlicher kennen zu lernen.

Sehr engagiert zeigte sich dabei Frau Bierbaum, welche als passionierte Anglerin keine Mühen gescheut hatte, für unsere vegane Gerlinde eine gegrillte Makrele „anzulanden“!
Petri Dank!

Erich Hübner
Initiativgruppe Gliedmaßenamputierter
Rummelsberg

2. Vereins- und Selbsthilfe-Gruppentreffen 2019

Donnerstag 16. Mai 2019, 18:00 – 21:00 Uhr, Ort: Räume der Sana-Klinik in Rummelsberg

Von ca. 190 geladenen Selbsthilfe- und/oder Vereinsmitglieder der Initiativgruppe waren letztlich ca. 50 anwesend.

Zunächst brachte Diakon Pfeufer wieder Gedanken zum Leben an sich und dem Leben Arm- oder Beinamputierter im Besonderen zu Gehör.
Zur Situation amputierter Menschen erzählte er das Gleichnis von den zwei Fröschen, die in ein Butterfass (Rahm) gefallen waren. Wobei der eine kämpft und die Prüfung annimmt, indem er zu strampeln beginnt und so der Rahm zu Butter wird und er überlebt; wohingegen der andere Frosch ohne zu kämpfen aufgibt. Was soll er strampeln? Das lohnt sich doch sowieso nicht! Und so geht er im Rahm unter. Übertragen auf die Situation von Amputierten bedeutet dies, trotz Amputation nicht aufzugeben, das Leben anzunehmen und zu kämpfen, so schwer es zunächst auch sein mag. Und was lernen wir daraus? Nur wer sich bewegt, auch im übertragenen Sinne, überwindet selbst schwierige Situationen und schafft so seine persönliche lebenswerte Grundlage. Wie Diakon Pfeufer betonte, zollt er hierfür jedem der Betroffenen seinen Respekt.

Anschließend war zu diesem zweiten Gruppentreffen in 2019 eine Präsentation von Unternehmen und Produkten der Streifeneder ortho.production GmbH aus München angesagt. Erste Kontakte hierzu hatten wir auf der Leipziger Orthopädie-Messe OTWorld 2018 geknüpft und dann zeitnah diesen Vortrag vereinbart.

Diese Gelegenheit nahmen der Orthopädietechnikmeister Michael Sümmerer und sein Kollegen Georg Dallüge wahr und gewährten uns interessante und kurzweilige Einblicke in Unternehmensgefüge und Produktentwicklung.

Danach existiert die Streifeneder-Gruppe seit rund 90 Jahren, hat ihren Stammsitz in München und ist mit mehr als 700 Mitarbeitern noch heute familiengeführt.

Schwerpunktmäßig wurde auf die Streifeneder ortho.production GmbH mit den 3 Produktkategorien Prothesenfüße, Liner und Kniegelenke eingegangen. Hier sollten zum einen die Produktunterschiede erläutert und zum anderen die allgemeinen Funktionsprinzipien dargestellt werden.

Die Kniefamilie KINEGEN besteht aus den mechanischen Kniegelenken .smart, .air und .air-aktiv. Für erste Gehversuche ist KINEGEN.smart generiert. Das Bremskniegelenk mit Sperre legt besonderen Wert auf hohe Sicherheit.
Das Kniegelenk KINEGEN.air bietet ein breites Aktivitätsspektrum. Als Bremskniegelenk mit pneumatischer Schwungphasensteuerung verspricht es hohe Standsicherheit durch lastabhängige Bremse und rückverlagerte Gelenkachse. Die pneumatische Endlagendämpfung sorgt für optimalen Tragekomfort.

Das Kniegelenk KINEGEN.air-activ verfügt über stufenlose Einstellmöglichkeiten des pneumatischen Extensions- und Flexionswiderstandes für ein natürliches Gangbild. Er ist für die höhere Aktivitätsklassen 3-4 gedacht. Die pneumatische Schwungphasensteuerung wird über justierbare Doppelkammer-Pneumatik gesteuert. Durch polyzentrische Kniegelenkskonstruktion kommt es zur Beinverkürzung in der Schwungphase und somit zu hohem Stolperschutz. Es erlaubt auch höhere Gehgeschwindigkeiten. Durch Mehrachsigkeit wird vermieden, dass der Fuß beim Anheben und nach vorne schwingt und aufschleift.

Die Fußfamilie GO. besteht aus den Modellen GO.smart und GO.free.
Go.smart ist ein Karbonfederfuß mit Elastomerplatte. Er ist multiaxial aufgebaut. Eine breite Basisfeder sorgt für seitliche Stabilität und langen Vollkontakt. Das intelligente Zusammenspiel von Elastomer und Karbon sorgt für ein geregeltes dynamisches Verhalten und ein natürliches Gangbild. Der GO.smart findet seinen Einsatz überwiegend in den Aktivitätsklassen 1-2. GO.
Free ist ebenfalls ein multiaxialer Karbonfuß mit Karbonfeder und Elastomerplatte, mit allen Merkmalen wie der GO.smart. Allerdings kann beim GO.free die Fersenhärte durch Fersenkeile flexibel eingestellt werden. Dies fördert ein dynamisches und natürliches Gangbild auch auf unterschiedlichen Untergründen.

Die Produktkategorie Liner-Versorgung dient einerseits dem Komfort beim Tragen einer Beinprothese, vor allem aber der Prothesenbefestigung. Angeboten werden 2 Materialien, nämlich Silikon und Gel (Polymer-).
Silikon-Liner sind fest und straff und besonders für druckempfindliche Anwender geeignet. Sie bieten optimalen Tragekomfort und angenehme Dämpfung und passen sich Volumenänderungen am Stumpf an.
Gel-Liner sind weich und thermisch verformbar. Sie finden vorwiegend für prothetische Versorgungen von Unterschenkelamputation und zur Weichteilsubstitution an der vorderen Schienbeinkante und am Stumpfende Anwendung.

Die Produktvorstellung und vor allem die Darstellung der Funktionsprinzipien wurden von den Zuhörern sehr interessiert aufgenommen. Einen Mechanismus, den man versteht, lässt sich dann auch besser in der Praxis einsetzen! Hier ist anzumerken, dass dem Vortrag auch die anwesenden Vertreter von Pohlig, Riedel & Pfeuffer und Marx/Rieger (Wettbewerber und teilweise auch Kunden von Streifeneder) konzentriert lauschten.

Wie immer pflegte man nach dem Vortrag das gemütliche Beisammensein und den persönlichen Austausch, diesmal mit deftigen Bratwürsten und Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat.

Wir bedanken uns bei Herrn Sümmerer und Kollegen für ihr kompetentes Referat und die finanzielle Beteiligung an dem anschließenden warmen Buffet.

Auch diesmal also wieder ein gelungenes Gruppentreffen.

Traditioneller 1. Mai-Ausflug mit Nordic Walking in Beilngries

Der Feiertag 1. Mai, Tag der Arbeit, führte die Aktiven der Initiativgruppe Rummelsberg dieses Jahr nach Beilngries.

Leider ohne die Radler brachen wir mit Ehepartnern und Freunden auf, das Städtchen Beilngries, die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis Eichstätt und nördlichste des Regierungsbezirks Oberbayern zu entdecken.

Ziel des Mai-Ausflugs war das Flüsschen Sulz, ein Nebenfluss der Altmühl.
Auf dem ca. 1,5 km langen Weg durch die Stadt zeigte die renaturierte Sulz einen gewundenen Lauf, mäanderte durch einen malerischen Wiesengrund, die Ufer gesäumt von Schatten spendenden Laubbäumen.

Los ging es bei Temperaturen um die 16 Grad C. mit herrlichem Sonnenschein vom Edeka-Parkplatz an der Neumarkter Straße und dann unmittelbar entlang der Sulz.

Der Weg schlängelte sich vorbei an bestens ausgestatteten Kinderspielplätzen, führte zu lauschigen Plätzen mit Bänken und Tischen zum Ausruhen, verengte sich unter romantischen Brücken und passierte friedliche Pferdekoppeln bis sich Sulz und Altmühl vereinten.

Die liebliche Landschaft und der romantische Weg ließen das anfängliche Nordische Walking schnell zum leichten Feiertagsspaziergang werden. Mit viel Zeit, sich auszutauschen, auch Kleinigkeiten am Wegesrand zu entdecken – war das nun ein Regenpfeifer? eine Bachstelze ? oder doch „nur“ ein Grünling bzw. Sperling?

Interessant anzusehen waren die vielen Angler, die das herrliche Wetter nutzten, um mit ihren Spinnruten auf Salmoniden zu pirschen. Nach Aussage einzelner Petrijünger leider mit nur geringem Erfolg, da meist untermassige Forellen gefangen wurden.

Nach gut zwei Stunden „Sonne und Frischluft tanken“ erreichte die Gruppe wieder den Parkplatz und machte sich auf zur Einkehr beim Landgasthof EURINGER im nahe gelegenen Ortsteil Paulushofen. Hier genoss man regionalen Spezialitäten wie gemischtem Braten, Schäuferle, Rehbraten, Zwiebelbraten, Spargel und vieles mehr.

Gesättigt und bester Laune kehrte die Gruppe dann zurück ins Stadtzentrum. Anlaufstelle war jetzt das Cafè TRADINOVUM.

Hier wurden diverse Kaffeevarietäten und Getränke sowie obligatorischer Kuchen und Nachtisch geordert, um auf der anstrengenden Tour verloren Kräfte und Säfte wieder aufzufüllen.

„Tradinovum!“ Der ein oder andere vermutete hinter der Namensgebund des Cafès ein Überbleibsel der Römischen Besatzung. Weit gefehlt! Die schlagfertige Wirtin erläuterte auf unser neugieriges Nachfragen:

„Tradinovum erklärt sich daher, dass man zur Geschäftsgründung einerseits auf traditionelle Räumlichkeiten zurückgreifen konnte, andererseits aber das Ambiente erneuern und eine einzigartige Lokalität, ein Novum, schafften wollte. Traditionelle Bausubstanz kombiniert mit neuer Ausstattung und Ausrichtung – also ein traditionelles Novum, ein TRADINOVUM!„

Na! Und wieder was gelernt!

Und so ging ein schöner Tag mit einem tollen Ausflug zu Ende. Unser Dank gilt der Organisatorin Gabi Fritzmann, die uns mit diesem Maiausflug auch gleich ihre schöne Heimat zeigen konnte. Super!

Gruppenfahrt zum MediClin Reha-Zentrum Roter Hügel in Bayreuth

Nach Amputation und evtl. Kurzzeitpflege steht im Allgemeinen ein Reha-Aufenthalt mit Interimsprothese und Gehschultraining an.

Viele Kliniken in der Metropolregion Nürnberg vermitteln ihre Patienten an das Reha-Zentrum „Roter Hügel“ in Bayreuth. Grund genug für uns als Selbsthilfe- und Initiativgruppe, die wir ja auch in der Peer-Beratung aktiv sind, diese Fachklinik für Orthopädie unter die Lupe zu nehmen.

Wir hatten uns natürlich angemeldet und wurden mit 12 Interessierten eingeladen, die Klinik am Donnerstag den 18.04.2019 kennen zu lernen.

Bei einem PowerPoint-Vortrag erläuterte uns der Key-Account-Manager Herr Helmut Schaudeck die Zugehörigkeit des „Roten Hügel“ zur MEDICLIN-Gruppe. Demgemäß ist MediClin ein interdisziplinäres Rehabilitations-Zentrum mit den Fachbereichen Neurologie, konservative Orthopädie mit Physiotherapie und der Geriatrie. MediClin ist eine von allen Kostenträgern anerkannte Rehabilitationsklinik. Für die Orthopädie besteht die Anerkennung bei Rentenversicherungsträgern und gesetzlichen Krankenkassen für sowohl für Anschlussheilbehandlung (AHB), Heilverfahren (HV) als auch Anschlussrehabilitation (AR).

Die Ausstattung ist funktionell bis komfortabel, mit angenehmem Ambiente, überwiegend Einzelzimmer, stets behinderten- bzw. teilbehindertengerecht.

Die therapeutische Ausstattung erstreckt sich über Physiotherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Physikalische Therapie, Ergotlherapie, Kreativ- und Kunstsherapie, Ernährungsberatung und Entspannungstherapie. MediClin verfügt über einen großen Physiobereich für Wasseranwendungen, einen großen Gymnastik-Fitnessraum mit modernsten Geräten zum angeleiteten oder selbständigem Üben.

Lobend zu erwähnen ist das umfangreiche Freizeitangebot im Bereich Sport und Fitness oder auch Kultur mit Ausflügen nach Bayreuth und Umgebung. Es besteht Busverbindung ins Zentrum von Bayreuth, zu verkehrsberuhigten Bereichen mit Fußgängerzone, abwechslungsreichen Ladengeschäften, Cafés, Restaurants und Sehenswürdigkeiten wie dem renovierten Markgräflichem Theater usw.

Prothetische Rehabilitation hat als Ziel die Wiederherstellung und Optimierung von Alltagsfunktionen um Hilfebedarf und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. zu vermindern. Die konkreten Wünsche der Patienten liegen neben der allgemeinen Rehabilitation besonders in der Handhabung der Beinprothese, in der Gehschulung.

Ziel der Behandlung sollte sein, die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit des Amputierten zu verbessern bzw. wieder herzustellen.

Ist die Ausrichtung des Reha-Zentrum „Roter Hügel“ von MediClin hierzu in der Lage?

Unser Eindruck:
Die Rahmenbedingungen wie therapeutische Ausstattung und personelle Kompetenz sind sicher vorhanden; nach unserem Eindruck bei der Besichtigung und den Gesprächen mit fachklinischem Personal gilt dies grundsätzlich auch für die personale Kompetenz.

Auch für RehaClin ist das Ziel der Reha-Maßnahmen, die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Amputierten zu verbessern. Wobei dieses Rehabilitationsziel darauf ausgerichtet ist, den Rehabilitanten unterstützend zu helfen, möglichst vollkommene Genesung zu erlangen, um ihnen die Teilhabe im gesellschaftlichen oder auch beruflichen Leben zu ermöglichen.

Wesentliches Leistungsmerkmal ist für MediClin die integrative Versorgung der Patienten durch ein Fachärzteteam aus Neurologen, Internisten und Orthopäden. Dies kommt insbesondere den älteren und pflegebedürftigen Patienten mit Mehrfacherkrankungen zugute. MediClin nimmt den ganzen Menschen in den Blick. Die für ältere Menschen charakteristische Mulitmorbidität (Mehrfacherkrankungen), das Zusammenspiel von körperlichen und seelischen Störungen sowie die sozialen Umstände werden besonders beachtet. Aus Patientensicht sicher eine sinnvolle Vorgehensweise!

Wobei dem Patienten aber immer eine aktive Rolle zugeschrieben wird, um Krankheitsfolgen zu mildern und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu bessern.

Besonders Frau Dr. Beate Hiller, Ärztin im „Roten Hügel“, liegen die Amputations-Patienten sehr am Herzen. Wie von ehemaligen Patienten berichtet, kümmert Sie sich sehr kompetent und verständnisvoll um deren Behandlung. Von Seiten mehrerer Selbsthilfegruppen-mitglieder wurde uns bestätigt, dass die Rehabilitation und das Gehschultraining als sehr effektvoll empfunden wurde, allerdings auch als sehr anstrengend. Aber wir wissen ja: auf dem Weg zu einem annähernd natürlichen Gehverhalten wird uns nichts geschenkt. Ziel jedes persönlichen Einsatzes ist es, nach erfolgten rehabilitativen Maßnahmen, natürlich immer individuell, das Erhalten oder Wiedererlangen einer Berufsfähigkeit zu erreichen bzw. mindestens einen möglichst beschwerdefreien, leistungsfähigen und selbständigen Patienten zu entlassen. Wenn dies auch nur annähernd gelingt, ist ein wichtiger Schritt für ein „normales“ Leben mit Amputation getan!

Natürlich kann eine Betriebsbesichtigung immer nur die theoretischen Grundlagen und aktuelle Gegebenheiten berücksichtigen. Danach ist das Reha-Zentrum Roter Hügel in Bayreuth aus unserer Sicht durchaus zur Reha mit Gehschule für Amputierte geeignet bzw. zu empfehlen.